Die elfköpfige Fachjury wählte aus 33 eingereichten Projekten drei aus, die sie besonders überzeugten. Das Siegerprojekt der Stiftung Aarhus aus Gümligen mit dem Titel: «Erklär mir Liebe...» erhielt den mit 10’000 Franken dotierten Hauptpreis. Robert Sempach, Projektleiter Gesundheit der Direktion Kultur und Soziales beim Migros-Genossenschafts-Bund und Präsident der Jury, begründet die Wahl: «Die Stiftung Aarhus arbeitet im Projekt ‹Erklär mir Liebe...› sehr achtsam und professionell mit den Themen Beziehungen und Sexualität, was vielen Menschen mit Mehrfachbehinderungen zu einem neuen Selbstverständnis verhilft. Das Projekt bricht ein Tabu-Thema und fördert nachhaltig die Inklusion und Gesundheit von Menschen mit Behinderungen.»
Die Stiftung Aarhus bietet ganzjährige Wohn-, Lebens- und Arbeitsgemeinschaften für erwachsene Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderungen. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden je nach individuellem Bedarf in sämtlichen Lebensbereichen durch interdisziplinäre Teams aus den Bereichen Heil- und Sozialpädagogik, Betreuung, Pflege und Therapie begleitet, betreut und unterstützt. Ziel ist es, ihnen grösstmögliche Selbstbestimmung und Selbstvertretung sowie Handlungsfähigkeit und Lebensqualität zu ermöglichen.
Zwei weitere Institutionen erhalten einen Preis:
- 7’000 Franken: Foyer de Porrentruy, Porrentruy: «Objectif inclusion!» «Mit seinen überzeugenden kulinarischen Angeboten ermöglicht das Foyer de Porrentruy unvergessliche Begegnungen zwischen seinen Bewohnern und Bewohnerinnen und der Bevölkerung.»
- 3‘000 Franken: Fondation Domus, Ardon: «Agrotourisme social» «Durch unkomplizierte Kontakt- und Begegnungsmöglichkeiten zwischen Menschen mit geistiger Behinderung und der Bevölkerung fördert die Stiftung Domus die Inklusion und baut die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen in der Region ab.»
Einen Anerkennungspreis von je 1‘000 Franken erhalten:
- IVB Behindertenselbsthilfe beider Basel: «Gleichgewicht statt Übergewicht»
- Fragile Ticino, Biasca: «Uomo e Natura»
- Union centrale suisse pour le bien des aveugles UCBA, Lausanne: «Pour un accompagnement bénévole de qualité des personnes sourdaveugles»
- Association HandiCap Rando, Crésuz: «La montagne Accessible à Tous»
- Association Cap-Contact, Lausanne: «Le musée du Vivant»
Informationen zur aktuellen Preisverleihung sind hier zu finden Link öffnet in neuem Fenster..
Ausschreibung 2018
Organisationen können ihre Projektideen während des ganzen Jahres auf www.meingleichgewicht.ch Link öffnet in neuem Fenster. eintragen und laufend anpassen. Bei Bedarf wird eine Unterstützung bei der Projektdokumentation angeboten. Bis zum 30. November 2018 sollten die Projekte umgesetzt sein und erste Ergebnisse vorliegen. Eine Fachjury beurteilt die Eingaben und vergibt im Januar 2019 wiederum Preise im Gesamtwert von 25’000 Franken.
Wer steht hinter «meingleichgewicht»?
Gängige Gesundheitsförderungsprojekte sind für Menschen mit geistiger, psychischer oder körperlicher Behinderung nicht ohne Weiteres geeignet. Vor diesem Hintergrund hat das Migros-Kulturprozent in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz sowie den Verbänden INSOS, Procap und akj im April 2011 das Gesundheitsförderungsprogramm «meingleichgewicht – ein Gesundheitsförderungsprojekt mit Spielraum» lanciert. «meingleichgewicht» sucht Institutionen und Organisationen, die Massnahmen entwickeln, um gesunde Ernährung, Bewegung, Entspannung und Begegnungen von Menschen mit Behinderung zu fördern. Jährlich vergibt eine Fachjury eine Preissumme von insgesamt 25’000 Franken an besonders überzeugende Projekte.